Die Geschichte Maria Taferls

wie alles begann

Ein Blick in die Vergangenheit

Ungefähr in der Mitte der Strecke Linz – Wien grüßt am linken Donauufer der Wallfahrtsort Maria Taferl in das Donautal. Er ist auf einem 443 m hohen Berg gelegen, der in drei Terrassen aufsteigt.

Maria Taferl hat so wie jeder andere Wallfahrtsort eine besondere Entstehung. Vor 360 Jahren war an Stelle des heutigen Maria Taferls dichter Wald. Auf dem Südabhang, der zur Donau geneigt ist, waren jedoch Weingärten. Oben auf dem Berggipfel stand eine alte Eiche, auf deren Kreuzbild das so genannte „Taferl“ befestigt war. Hierher kamen oft einsame Wanderer, um ihre Andacht zu verrichten. Jährlich, am Ostermontag kam nach uraltem Brauch von
Klein Pöchlarn eine Schar heraufgezogen. Von der Donau nahmen sie betend und singend durch die Äcker, Wiesen und Weingärten ihren Weg in die Höhe. Bei der Eiche wurde Halt gemacht und sie verrichteten ihre Andacht. War diese beendet, packten die müden Pilger die mitgebrachten Stärkungen aus und verzehrten sie. Hierzu diente ihnen ein flacher Stein als Tisch.

Eines Tages ging der Viehhirte Thomas Bachmann auf dem Taferlberg Holz fällen. Da er erst kürzlich in Krummnussbaum, das ist ein Ort am Fuße des Berges an der Donau gelegen, in den Dienst getreten war, wusste er die Begebenheit der Eiche nicht. Er kam zu ihr um sie zu fällen, weil sie schon halb verdorrt war. Er hieb mit der Axt drein, jedoch traf er seinen rechten Fuß und als er nochmals einhieb, verwundete er sich am linken Fuß. Nun blickte er auf und sah das Bild auf der Eiche. Er fing zu beten an und sofort stillte sich das Blut und binnen 3 Wochen war die Wunde gänzlich verheilt.

 

Im Jahr 1642 kam das Kreuz, das schon ganz morsch war, von der Eiche weg. Seine Stelle nahm das Gnadenbild der schmerzhaften Mutter Gottes ein. Alexander Schinagl kaufte dieses Bild von einem Maler aus
Klein Pöchlarn und gab es auf die Eiche hinauf. Durch diese Tat soll er von seiner langjährigen Krankheit geheilt worden sein. Inzwischen hatte das Bild immer zahlreichere Beter angezogen, und wie berichtet wurde, hatte der beinahe dürre Baum wieder zu grünen begonnen.

Vom Jahre 1658 an verbreiteten sich in der Umgebung Gerüchte von den am Taferlberg geschehenen Mirakeln. So zum Beispiel soll einer von einem fließenden Fuß geheilt worden sein. Manche sahen wieder ein
Licht gleich der Sonne, andere Sterne erglänzen. Wieder andere sahen Gestalten in weißen, langen wallenden Gewändern mit roten und weißen Fähnchen um den Berg herum zum Gnadenbilde ziehen. Diese Erscheinungen
wiederholten sich öfters. Heute noch hat sich die Bezeichnung Engelsweg erhalten. Die ganze Umgebung geriet bald infolge dieser merkwürdigen Dinge, die sich da zutrugen, in Erregung und immer größer wurde
die Zahl der Pilger.

Es wurde nun bei der Eiche eine kleine hölzerne Kapelle errichtet, ebenso ein Häuschen, das den Besuchern Schutz gegen die Wetterumbilden bieten und ihnen zum Übernachten dienen sollte.
1660 begann der Bau der Barocken Wallfahrtskirche.

Die Basilika Maria Taferl wurde 1710 fertiggestellt.